Ein Jahrzehnt für Altenhilfe und seelische Gesundheit

Ein Jahrzehnt für Altenhilfe und seelische Gesundheit

Vor zehn Jahren wurde das „Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit“ ins Leben gerufen – eine Initiative, die sich in den vergangenen Jahren als unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Versorgungsstruktur in Memmingen und dem Unterallgäu etabliert hat. Mit zahlreichen Projekten, Kooperationen und Veranstaltungen setzt sich das Netzwerk für die Belange älterer Menschen und deren psychische Gesundheit ein.

Ins Leben gerufen haben das Netzwerk vier engagierte Organisationen, die früh die Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit im Bereich Altenhilfe und seelische Gesundheit erkannt haben:

  • Stadt Memmingen
  • Landkreis Unterallgäu
  • Bezirk Schwaben
  • Gemeindepsychiatrischer Verbund (GPV) Memmingen-Unterallgäu (jetzt weiterentwickelt zum „Teilhabenetzwerk Memmingen-Unterallgäu“)

Diese vier Gründungsmitglieder haben den Grundstein für eine Initiative gelegt, die heute eine Vielzahl von Partnern und ehrenamtlichen Akteuren vereint. Ihr gemeinsames Ziel war es, eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Fachkräften, Betroffenen und Angehörigen zu schaffen – eine Vision, die auch nach zehn Jahren nichts von ihrer Relevanz verloren hat.

Seit seiner Gründung verfolgt das Netzwerk das Ziel, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, sie bei psychischen Erkrankungen besser zu unterstützen und sowohl pflegende Angehörige als auch Fachkräfte mit Informationen und Ressourcen zu versorgen.

„Gerade auf kommunaler Ebene sehen wir, wie wichtig eine enge Vernetzung ist. Das Netzwerk schafft tragfähige Strukturen und gibt wertvolle Impulse für eine seniorengerechte Stadt- und Landkreisentwicklung“, sagt Matthias Ellermann von der Seniorenfachstelle der Stadt Memmingen.

Und Hubert Plepla, Koordinator des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises Unterallgäu, ergänzt: „Unsere älteren Bürgerinnen und Bürger verdienen eine gute Versorgung und eine hohe Lebensqualität – unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder im ländlichen Raum leben. Das Netzwerk hilft uns, neue Wege in der Altenhilfe und psychischen Gesundheit zu gehen.“ 

Meilensteine der letzten Jahre

Rückblickend kann das Netzwerk auf eine Vielzahl erfolgreicher Initiativen und Veranstaltungen verweisen:

  • Aufbau thematischer Arbeitskreise: Von ambulanten Hilfen über Prävention bis hin zu Delir- und Demenzversorgung wurden spezialisierte Gruppen ins Leben gerufen, die sich mit zentralen Fragestellungen der Altenhilfe befassen.
  • Regelmäßige öffentliche Plenen und Fachtage: Hier wird nicht nur Wissen geteilt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren gestärkt. Besonders die themenbezogenen Vorträge und Workshops fanden großen Anklang.
  • Gesundheitstage und Welt-Alzheimertag: Mit Vorträgen, Informationsständen und Sensibilisierungskampagnen wurden Menschen auf wichtige Themen rund um Alter, Demenz und psychische Gesundheit aufmerksam gemacht.
  • Digitalisierung und neue Konzepte: Ein großes Thema der letzten Jahre war der Ausbau digitaler Unterstützungsangebote für Senioren. Von Schulungen für digitale Anwendungen bis hin zur Einführung neuer technischer Hilfsmittel wurde vieles angestoßen.

Zukunftsvisionen und Herausforderungen

„Als Bezirk Schwaben sehen wir die große Bedeutung eines gut funktionierenden sozialen Netzwerks. Gerade ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Demenz brauchen eine gut abgestimmte Versorgung – und genau das leistet dieses Netzwerk mit großem Engagement“, sagt Raimund Mittler vom Bezirk Schwaben. 

Auch wenn das Netzwerk bereits viel erreicht hat, stehen noch einige Herausforderungen bevor. So wird beispielsweise die Mobilität älterer Menschen weiterhin ein zentrales Thema sein. Das Konzept der Ortsbegehungen zur Barrierefreiheit im Landkreis Unterallgäu, das kürzlich ins Leben gerufen wurde, zeigt, dass das Netzwerk sich stetig weiterentwickelt.

Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist die stärkere Vernetzung mit lokalen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, um den steigenden Bedarf an gerontopsychiatrischer Versorgung besser zu bewältigen. Die Zusammenarbeit mit Hausärzten, Kliniken und Pflegeheimen zwischen Stadt und Landkreis soll weiter intensiviert werden.

Raimund Steber, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhaus Memmingen und Vorsitzender des Teilhabenetzwerks Memmingen-Unterallgäu, hebt hervor: „Das Netzwerk hat in den letzten zehn Jahren viele innovative Konzepte entwickelt, um ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen besser zu begleiten. Die organisierte Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wird dabei immer wichtiger.

Mit diesem Jubiläum unterstreicht das Netzwerk Altenhilfe einmal mehr seinen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Infrastruktur im Unterallgäu und Memmingen. Die vergangenen zehn Jahre waren geprägt von Engagement, Innovation und Kooperation – und auch die kommenden Jahre versprechen spannende Entwicklungen.